Schlesisches Nachtlesen 2019

2019 fand das Schlesische Nachtlesen zum 10. Mal statt!

Die beliebte Veranstaltung des Kulturreferats für Schlesien feierte mit der 10. Ausgabe ein kleines Jubiläum. In bewährter Weise führte die Route des 10. Schlesischen Nachtlesens am Samstag, 6. April 2019 an Orte in Görlitz-Zgorzelec, die diese Stadt besonders prägen, bereichern und lebenswert machen. An jedem Ort wurden von 17 bis 22 Uhr zur jeweils vollen und halben Stunde Texte schlesischer Autoren oder über Schlesien, die Lausitz und die Europastadt zu Gehör gebracht. Mit 18 Leseorten, fast 30 Mitwirkenden und einer Fülle an guten Texten bot die Jubiläumsausgabe einen grenzenlosen Genuss.

Vorlesende waren Menschen, die sich mit ihrem kulturellen und gesellschaftlichen Engagement auf ganz unterschiedliche Weise für Stadt und Region einsetzen. Wie jedes Mal so war auch dieses Jahr Marianne Scholz-Paul, bekannt auch als das „schlesische Tippelweib“, dabei, außerdem die jungen Politikerinnern Franziska Schubert und Jana Lübeck, der Zittauer OB Thomas Zenker, der Magier Ralph Kunze, der Künstler Bernhard Kremser, die Medienreferentin in der Zgorzelecer Verwaltung, Renata Burdosz, Autor und Musiker Grzegorz Żak, Technischer Direktor am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau Jesco Huhle und viele andere. Auch alle ehemaligen KulturreferentInnen waren dabei und lasen an ihrer ehemaligen Arbeitsstätte, im Haus zum Goldenen Baum, Texte mit Bezug auf ihren jetzigen Wohnsitz.

Neben Texten zeitgenössischer Autoren wie Filip Springer, Wioletta Grzegorzewska, Szczepan Twardoch, Ziemowit Szczerek oder Udo Tiffert wurden ältere Stoffe präsentiert: Texte des aus Breslau stammenden Theaterkritikers Alfred Kerr, Gedichte seiner Tante Friederike Kempner, die als „Meisterin der unfreiwilligen Komik“ in die Literaturgeschichte eingegangen ist, Texte des in Görlitz geborenen Schriftsteller und Kabarettisten Werner Finck, des in Schlesien aufgewachsenen Arno Schmidt oder des bekannten schlesischen Schriftstellers Paul Keller. Marcin Wawrzyńczak präsentierte im Jacob-Böhme-Haus sein Buch über die Michelsbaude, die Anfang des 20. Jahrhunderts verschwundene, legendäre Försterei im Isergebirge, verewigt in vielen Reiseberichten und Werken Gerhart Hauptmanns.

Manche Leseorte waren etabliert und bekannt (Jacob-Böhme-Haus, Theater, Café Kugel), manche neu im Stadtbild (Nikolai Café, Bierblume, Kultursalon Ars Augusta, VIA’s Ferienappartements), einige erst im Entstehen (Atelier Kränzel von Olga Yakovenko, Jakobs Enkel). Traditionell stellten alle Gastgeber ihre Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung und die Lesenden beteiligten sich ehrenamtlich.

Kinderprogramm
Schlesisches Nachtlesen hat in seiner Jubiläumsausgabe auch für kleine und angehende Bücherwürmer einen Programmpunkt vorbereitet. Die Stadtbibliothek Görlitz und die Stadtbibliothek Zgorzelec luden vom 16 bis 17 Uhr zum Vorlesen für Familien mit Kindern an zwei Orten ein: In Jakobs Enkel (Jakobsstr. 5 in Görlitz) und im Jacob Böhme Haus (ul. Daszyńskiego 12 in Zgorzelec) werden Sagen über den Berggeist Rübezahl und andere Geschichten als Bilderbuchkino und Kamishibai-Erzähltheater dargeboten. 

Aftershow
Ab 22 Uhr ließen die Vorlesenden, Gastgeber der Leseorte und Gäste der Veranstaltung das kleine Jubiläum des 10. Schlesischen Nachtlesens mit Live-Musik und Leseperformance im Generalkonsulat der Serenissima Repubblica di San Marco (Atelier Kremser, Hartmannstr. 4) langsam ausklingen...

Genaue Auskunft über die Vorlesenden, Texte und Orte gibt der Programmflyer. Impressionen finden Sie unten und auch auf der Facebook-Seite des Schlesischen Nachtlesens.