Schlesien erfahren 2020: Schlesien im Mittelalter

-   30.01.2020 | Vortrag von Prof. Dr. Matthias Hardt, GWZO Leipzig: „Schlesien im Mittelalter. Zwischen Polen und Böhmen, Goldener Horde und Landesausbau“ - Vortrag zum Herunterladen
-   29.02.2020 | Exkursion „Mit der Heiligen Hedwig durch das mittelalterliche Schlesien“, Leitung Andrzej Paczos

Das von slawischen Gruppen bewohnte Land an der Oder mit seinen Hauptorten Breslau und Oppeln wurde im hohen Mittelalter zunächst von den Fürsten aus der Familie der Piasten in das werdende Polen integriert, in dem es bald ein Teilfürstentum bilden würde. Obwohl auch in dieser Zeit vielfältige böhmische Einflüsse über das Gebirge auf Schlesien einwirkten, dauerte es doch bis ins frühe 14. Jahrhundert, bis das Land ein Bestandteil der "Böhmischen Krone" wurde. In der Zwischenzeit hatte sich Schlesien verändert. Im Jahr 1241 hatte ein Heer der mongolischen Goldenen Horde das Land verwüstet; im Verlauf des späten 12. und im 13. Jahrhundert kamen auf Einladung der schlesischen Fürsten zahlreiche westliche, meist deutsche Zuwanderer ins Land, die gemeinsam mit der ansässigen Bevölkerung neue Siedlungen und Städte aufbauten und im Gebirge den Bergbau intensivierten. Im Vortrag wurden die geschichtlichen Zusammenhänge erklärt, die Schlesien im Mittelalter ausmachten.

Prof. Dr. Matthias Hardt ist am Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) in Leipzig tätig. Seinen Vortrag können Sie auch hier lesen.

Die erste Fahrt des Programms Schlesien erfahren 2020 führte zu den Relikten des Mittelalters auf der Dominsel in Breslau/Wrocław (Burganlage und Domizil der hl. Hedwig) und zum 1202 von der hl. Hedwig gegründeten ersten schlesischen Frauenkloster in Trebnitz/Trzebnica, einem bis heute bedeutenden Wallfahrtsort. Besichtig wurde auch die Klosterkirche und Museum in Wahlstatt/Legnickie Pole, dem Schauplatz der Mongolenschlacht von 1241.