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Bietgefecht um heißbegehrte Schätze

Zwei wertvolle Gemälde aus dem schlesischen Schloss Carlsruhe sind seit Kurzem im Besitz des SMG.

Johann Georg Ziesenis d. J. (1716–1776): Porträt der Herzogin Marie Sophie Wilhelmine von Württemberg-Oels (1721–1793), um 1752, Öl/Leinwand
Unbekannter Künstler: Herzog Carl Christian Erdmann von Württemberg-Oels (1716–1792), nach 1753, Öl/Leinwand

Zwei der heißbegehrten Schätze aus dem 1945 zerstörten schlesischen Schloss Carlsruhe konnten 2022 bei einem Bietgefecht in München für das Schlesische Museum ersteigert werden. Die beiden Gemälde aus dem 18. Jahrhundert zeigen das Herzogspaar von Württemberg-Oels, die das Schloss zwischen 1752 und 1757 errichten ließen, und sind noch bis zum 5. November in unserer Sonderschau „Neue Kunstschätze“ zu sehen.

Schon lange hatte das Museum den Wunsch, Kunstwerke aus früheren Epochen für die Sammlung zu erwerben. Eine Münchener Auktion machte dies im März 2022 möglich. Versteigert wurden Kunst- und Einrichtungsgegenstände aus dem schlesischen Schloss Carlsruhe. Dieses ehemalige Schlossinventar war noch vor Kriegsende in Sicherheit gebracht worden und blieb auf diese Weise erhalten. Das Schloss selbst wurde 1945 durch sowjetische Soldaten zerstört.

Das Gerettete blieb in der Familie und kam erst nach dem Tod Herzogs Ferdinand von Württemberg (1925–2020) mit mehreren Kisten ins Auktionshaus. Unter großem Zeitdruck gelang es, die Ernst von Siemens Kunststiftung sowie den Förderverein des Museums als Finanzgeber zu gewinnen und zwei Teile des Tafelsilbers sowie die Porträts des Herzogs Carl Christian Erdmann von Württemberg-Oels und seiner Gemahlin zu ersteigern.

Prächtig ist das Herzogspaar, unter deren Regentschaft Schlos Carlsruhe erbaut wurde, auf den Gemälden in Szene gesetzt. Schloss Carlsruhe ist rechts oben auf dem Herzogsporträt zu sehen und ergänzt damit die Inszenierung des Herzogs als erfolgreichen Feldherrn und Standesherrn in Schlesien. Er trat nach seiner Karriere am dänischen Königshof 1747 in die Dienste Friedrich II., der ihm den schwarzen Adlerorden verlieh.

© Schlesisches Museum zu Görlitz, erworben mit Mitteln der Ernst von Siemens Kunststiftung

Zur Ausstellung „Neue Kunstschätze des Schlesischen Museums“