Wer das Gemälde von Schloss Carolath in der aktuellen Sonderausstellung „Neue Kunstschätze“ des Museums sieht, erhält einen Eindruck von der prachtvollen Residenz des früheren Fürstentums Carolath-Beuthen-Schönaich. Seine Vorgeschichte reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Maler C. Krug hat 1944 das große, von viel Grün umgebene Renaissanceschloss von der Oderseite aus festgehalten. 1945 wurde das Schloss zerstört.
Wir können uns heute anhand des Gemäldes und eines umfangreichen Briefwechsels aus dem 19. Jahrhundert wieder in die Zeit hineinversetzen, als das Fürstentum noch in voller Blüte stand. Mehr als 30 Jahre lang korrespondierten Fürstin Lucy von Pückler (1776-1854) in Schloss Muskau und ihre Tochter Adelheid Fürstin von Carolath-Beuthen (1797–1849) miteinander. Adelheid hatte 1817 Heinrich Karl Wilhelm IV. Fürst zu Carolath-Beuthen geheiratet. Privatdozentin Dr. Jana Kittelmann hat über 1000 Briefe sorgfältig recherchiert und daraus eine ebenso informative wie unterhaltsamen Publikation erstellt: „Herrinnen des Terrains – Der Briefwechsel zwischen Lucie von Pückler-Muskau und Adelheid von Carolath-Beuthen“ (Cottbus 2013). Hier wird das Leben auf dem Schloss lebendig erzählt. Thema war auch die Gartengestaltung, bei der sie die Mutter kenntnisreich beriet. Heute ist davon leider kaum noch etwas vor Ort zu sehen.
Bildangaben:
C. Krug (Lebensdaten unbekannt): Ansicht von Schloss Carolath, 1944, Öl/Karton, © Foto: Schlesisches Museum zu Görlitz