Der Krieg und seine Begleiterscheinungen – Zerstörung von Lebenswelten, Flucht, Vertreibung und Tod – gehören zu den eindringlichsten Erfahrungen der Menschheit. Jedes Kriegsgeschehen bringt Bilder, Kunstwerke, Karikaturen, Fotografien und Filme von Künstler:innen oder professionellen Fotograf:innen ebenso wie von Laien hervor: um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten, um Zeugnis von Kriegszerstörungen zu geben, auch zur späteren Verfolgung der Schuldigen, aber auch um den Krieg zu verherrlichen, Siegerposen und Propaganda zu verbreiten – auf Flugblättern der Frühen Neuzeit ebenso wie in Memes oder Videos in den Social Media der Gegenwart mit globaler Reichweite.
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist Anlass, die Bildproduktion in Kriegen und in der Erinnerungskultur der Nachkriegszeiten in den Blick zu nehmen. Der regionale Fokus liegt dabei auf den Kriegsschauplätzen des östlichen Europas – auf den „bloodlands“ des Ersten und insbesondere des Zweiten Weltkriegs, die heute teilweise wieder Kampfgebiet sind. Der Betrachtungszeitraum reicht zurück bis zu den Nordischen Kriegen um die Vorherrschaft im Ostseeraum und zum Dreißig-jährigen Krieg, nicht zuletzt um Vergleiche der Bildtopoi anzuregen und Geschichtsbilder zu hinter-fragen, die manchmal bis in die Gegenwart wirken.
Tagungsorte: Schlesisches Museum zu Görlitz, Muzeum Karkonoskie in Jelenia Góra
Die Tagung wird veranstaltet vom Schlesischen Museum zu Görlitz und dem Muzeum Karkonoskie/Riesengebirgsmuseum in Jelenia Góra/Hirschberg, in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa (Oldenburg) und dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa e.V. (Leipzig).
Die Tagung wird gefördert durch: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, das Sächsische Staats-ministerium des Innern, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien und die Böckler-Mare-Balticum-Stiftung.