Silber von Lemor in Breslau 1818-1945

8.12.2018 bis 10.3.2019

po polsku

Im Jahr 1818 erwarb der aus Unterfranken stammende Johann Adam Lemor das Bürgerrecht der Stadt Breslau und gründete eine kleine Silberschmiedewerkstatt. Er konnte nicht ahnen, dass sich hieraus die größte Silberwarenfabrik Ostdeutschlands entwickeln würde, die bis 1945 in Breslau edles Tafelsilber produzierte. Zum Sortiment gehörten alle Arten von Korpuswaren wie Leuchter und Service, Flachwaren wie Tabletts und Teller sowie Kleinsilberwaren wie Etuis und Dosen. Berühmt wurde die Firma aber vor allem wegen ihres breiten Angebotes an Silberbestecken. 

Der Firmengeschichte hat Rainer Lemor, ein Nachfahre der letzten Inhaber, jahrzehntelang nachgespürt und eine umfangreiche Silbersammlung zusammengetragen, darunter über 2500 Besteckteile. Diese Kollektion übergab er dem Schlesischen Museum als Dauerleihgabe, die nun in großen Teilen ausgestellt wird.

Es erscheint eine Publikation, in der Rainer Lemor rund 140 Besteckmuster der Firma Lemor identifiziert. Damit ist Sammlern eine wertvolle Bestimmungshilfe geboten. Ergänzt wird die Publikation durch einen Beitrag über die Silberpunzierung der Stadt Breslau von 1818 bis 1945 mit Abbildung aller Marken dieser Zeit.
 

Foto: Bratentranchierbesteck, Bratengabel, Klingenschärfer, Orangenmesser, Spargelheber und Keulenhalter aus Silber, Fa. Julius Lemor, um 1900; Schlesisches Museum zu Görlitz, Sammlung Rainer Lemor; Foto: René E. Pech