„Literarischer Reiseführer Niederschlesien“ von Roswitha Schieb feiert Premiere im Schlesischen Museum zu Görlitz
Am 12. Juni 2025, um 18 Uhr, findet im Schlesischen Museum zu Görlitz die Premiere des neuen Buches von Roswitha Schieb statt. Zur Präsentation ihres „Literarischen Reiseführers Niederschlesien“ laden das Deutsche Kulturforum östliches Europa und das Kulturreferat für Schlesien herzlich ein. Der Eintritt ist frei.
Bereits mit ihrem „Literarischen Reiseführer Breslau“ (letzte Ausgabe 2021) verfasste Roswitha Schieb eine kenntnisreiche Annäherung an die Hauptstadt Niederschlesiens. Nun legt sie überzeugend dar, dass ganz Niederschlesien eine üppige literarische Landschaft ist. Ihre neue literarische Reise besteht aus fünf Etappen: Im Kapitel „Im Herzen Niederschlesiens“ reist sie um den Berg Zobten/Ślęża und die Stadt Breslau/Wrocław, um sich auf die Suche nach den Ursprüngen der Region zu begeben. In „Krieg und Frieden“ stellt sie Schauplätze religiöser und nationaler Kämpfe den Zeugnissen von Versöhnung und Verständigung gegenüber. Der Abschnitt „Schlesische Mystik“ spürt Schwarmgeister und Exzentriker von Görlitz über Bober-Katzbach- und Isergebirge bis Agnetendorf/Jagniątków auf. Riesengebirge, Hirschberger Tal und nicht zuletzt Rübezahl stehen im Kapitel „Bergromantik“ im Zentrum. Schließlich werden Zerrissenheit durch soziale Widersprüche sowie Einheit in Gottesgewissheit im Waldenburger und Glatzer Bergland im Kapitel „Getuppeltes, Gedoppeltes“ vor Augen geführt. Unter den zahlreichen Stimmen von Literaturschaffenden finden sich auch die der Literatur-Nobelpreisträger Gerhart Hauptmann und Olga Tokarczuk sowie von Andreas Gryphius, Daisy von Pless, Ruth Hoffmann, Arnold Zweig, Joanna Bator oder Filip Springer.
Das 480 Seiten umfassende Buch mit farbigen und Schwarz-Weiß-Abbildungen, umfangreichen Registern und mehrsprachigen Karten erscheint Ende Mai im Verlag des Deutschen Kulturforums östliches Europa. Es kostet 22 Euro und ist bei der Buchpremiere erhältlich.
Roswitha Schieb (Jg. 1962) studierte Germanistik und Kunstwissenschaft in Köln und Berlin. Eine Reise nach Schlesien im Jahr 1998 war der Ausgangspunkt ihrer intensiven und anhaltenden Beschäftigung mit Schlesien. In ihrem Buch „Reise nach Schlesien und Galizien. Eine Archäologie des Gefühls“ (Berlin Verlag, 2000) erkundet sie sowohl Orte und Landstriche ihrer aus Schlesien vertriebenen Eltern als auch das ehemals ostpolnische Galizien, heute Ukraine, von wo 1945 viele Polen nach Schlesien kamen. Mit diesem Thema beschäftigt sich auch die Anthologie „Zugezogen. Flucht und Vertreibung – Erinnerungen der zweiten Generation“ (Verlag Ferdinand Schöningh, 2016). Es entstanden literarische, autobiografische und kulturhistorische Reiseführer zu Schlesien und zum Böhmischen Bäderdreieck, darüber hinaus zu Rügen und Berlin. Berlin bildet neben Schlesien einen Schwerpunkt ihres Schaffens; nicht nur, dass sie in „Jeder zweite Berliner“ (2012) die schlesischen Bezüge der Hauptstadt erhellt, sie schrieb auch eine „Berliner Literaturgeschichte. Epochen – Werke – Autoren – Schauplätze“ (2019) und veröffentlichte „Der Berliner Witz. Eine Kulturgeschichte“ (2020) und die „Berliner Secession. Aufruhr in der Kunst um 1900“ (2022). Eine eindringliche Beschäftigung mit den Verwerfungen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts stellt ihr Buch "Risse“ (2019) dar. Darin porträtiert sie 30 deutsche Lebensläufe von Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Wissenschaft. Ihr letztes Buch thematisiert „Die schönsten Seen in Brandenburg. Ausflüge zu Natur, Kultur und Geschichte“ (2024).
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