Zur Geschichte des Schlesischen Museums

Pläne für die Errichtung eines zentralen Museums für Schlesien auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland reichen bis in die 1970er Jahre zurück. Nach einem ersten Anlauf in Niedersachsen wählte man 1991 Görlitz zum Standort des geplanten Museums. 1996 errichteten die Bundesrepublik Deutschland, der Freistaat Sachsen, die Stadt Görlitz und die Landsmannschaft Schlesien eine Stiftung, der die Trägerschaft über das Museumsprojekt übertragen wurde. Bund und Freistaat übernahmen die institutionelle Förderung. Die Stadt Görlitz stellte den Schönhof als Museumsgebäude zur Verfügung; später erwarb die Stiftung das Haus zum Goldenen Baum als Sitz der Museumsverwaltung. Die stark restaurierungsbedürftigen Liegenschaften des Museums wurden in einer aufwändigen Kampagne aus Mitteln des Bundes und des Freistaats Sachsen renoviert. Mit der Einrichtung eines Wissenschaftlerstabs 1999 trat das Projekt in eine neue Phase ein. 2001 konnten im Haus zum Goldenen Baum einige Ausstellungsräume bezogen werden. Im Mai 2006 wurde die ständige Ausstellung im Schönhof eröffnet. Im Jahr zuvor hatte der Stiftungsrat Leitlinien für die Arbeit des Museums beschlossen.

Seitdem lockt das Museum jährlich rund 30.000 Besucher an; dazu kommen noch einige tausend Besucher von Sonderausstellungen außerhalb von Görlitz, meist im polnischen Schlesien. Die Ausstellungen richten sich an alle, die sich für Kultur und Geschichte Schlesiens interessieren. Wichtige Zielgruppen sind Bewohner des deutsch-polnischen Grenzgebiets sowie ehemalige Bewohner Schlesiens, die Flucht und Vertreibung erlitten haben, und ihre Nachkommen. In den letzten Jahren hat die Zusammenarbeit mit Museen und anderen Kultureinrichtungen im polnischen Schlesien immer mehr Gewicht gewonnen.

Foto: Die Partner, Görlitz, © SMG