Weihnachten in Schlesien

Krippen, Lichtzepter und Hinterglasbilder

Sonderausstellung vom 30. November 2024 bis zum 5. Januar 2025

Im Schlesischen Museum wurde zur Weihnachtszeit – wie bei den meisten Familien – der festliche Schmuck hervorgeholt und liebevoll in Szene gesetzt. Krippen, Hinterglasbilder, Lichtzepter, kunstvoll gestaltetes Porzellan und aufwendige Grußkarten gehörten zu den besonderen Ausstellungsstücken. In der Advents- und Weihnachtszeit 2024/25 konnten all diese außergewöhnlichen Objekte bestaunt werden, die spannende Geschichten zu ihrer Entstehung und Bedeutung erzählten.

Einigen Exponaten war anzusehen, mit wie viel Fantasie und handwerklichem Können sie gefertigt wurden. So war eine Krippe als Diorama in einem Holzkasten ausgestellt, während weitere dreidimensionale Krippen aus Papier bestanden.

Andere Krippenlandschaften faszinierten durch ihre Figurenvielfalt. Die klassische Darstellung der Heiligen Familie, der Drei Könige und der Hirten wurde dabei um Szenen des schlesischen Alltagslebens ergänzt. Hier fanden sich Bauern, Handwerker, Musikanten, Bergleute und viele verschiedene Tiere. Ein besonderer Höhepunkt der Schau war eine 2,60 Meter breite Krippenlandschaft, die über 130 Figuren umfasste. Diese wurden vor rund 100 Jahren im nordböhmischen Grulich/Králíky aus Fichtenholz geschnitzt und mit Lehmfarbe bemalt.

Auch eine Sammlung von Hinterglasbildern aus Kaiserwalde/ Lasówka im Adlergebirge ist in der Ausstellung zu sehen, die Motive aus der Weihnachtsgeschichte und Heilige der Adventszeit zeigen. Diese wertvollen Stücke stammen aus der Kollektion von Heidi und Fritz Helle. Besonderes Interesse dürften die Lichtzepter finden. Sie haben in Schlesien eine lange Tradition. Heute sieht man meist nur noch Nachbildungen, doch das Museum zeigt ein originales Weihnachtszepter aus den 1920/30er Jahren. Es wurde einst in der evangelischen Bethauskirche in Langhelwigsdorf/Pogwizdów im Kreis Jauer/Jawor bei den Weihnachtsgottesdiensten verwendet. 1979 wurde es auf dem Dachboden der Kirche wiederentdeckt.

Zum Weihnachtsfest gehören schließlich auch Geschenke und Grußkarten. So fanden sich schlesisches Geschenkporzellan in der Präsentation sowie Weihnachtskarten aus den 1920er Jahren, die speziell für Kinder gestaltet wurden. Besonders charmant waren die klappbaren bunten Weihnachtskarten, mit denen die Spielwarenhandlung Ferdinand Kühne in Görlitz damals ihre jungen Kunden lockte – und sicherlich die Vorfreude aufs Fest weckte!

Vom 5. bis zum 21. Dezember 2024 waren die Besucher*innen jeden Donnerstag, Freitag und Samstag um 17 Uhr herzlich zu Führungen eingeladen. Diese konnten auch gebucht werden.