Trotz Corona Fortschritte im Interreg-Projekt „Schlesien – gemeinsames Natur- und Kulturerbe“

Pressemitteilung vom 9. November 2020

Im Herbst 2019 begann für das Schlesische Museum zu Görlitz und den Karkonoski Park Narodowe / Nationalpark Riesengebirge ein gemeinsames Projekt, das durch das Kooperationsprogramm INTERREG Polen-Sachsen 2014-2020 mit insgesamt 2,3 Millionen Euro gefördert wird. Der Nationalpark Riesengebirge ist eine dem Umweltministerium in Warschau unterstehende Institution mit Sitz in Hirschberg/Jelenia Góra. Im Rahmen des Projektes wird das Schlesische Museum eine Sonderausstellung „Kunst im Riesengebirge“ und eine Präsentation zur Geschichte Schlesiens nach 1945 als Ergänzung seiner ständigen Ausstellung erarbeiten. Auf der polnischen Seite entsteht ein Informations- und Dokumentationszentrum zur Natur und Kulturgeschichte des Riesengebirges am künftigen Verwaltungssitz des Nationalparks, dem ehemaligen Schaffgotsch´schen Amtsschloss in Hermsdorf/Sobieszów. Daneben sind Tagungen, Workshops, Vorträge, Exkursionen und Schülerprojekte geplant.

Allerdings hatten die Covid-19-bedingte zwischenzeitliche Schließung der deutsch-polnischen Grenze und die Einschränkungen auf beiden Seiten die Kooperation sehr erschwert. Insbesondere mussten die meisten geplanten Veranstaltungen abgesagt werden. Die Arbeiten gingen indes bei den Partnern weiter. So wurden inzwischen die Beiträge der Tagung „Moderne Kultureinrichtungen im Denkmal“, die am 23. und 24. Januar in Görlitz stattfand, veröffentlicht. In rasantem Tempo schritten in den zurückliegenden Monaten die Bauarbeiten auf dem Gelände des zukünftigen Museums- und Bildungszentrums in Hermsdorf/Sobieszów voran. Es umfasst mehrere Gebäude – dominiert vom spätbarocken Schloss der Familie von Schaffgotsch. Der Umbau des Gebäudes „Kleiner Stall“ in ein modernes Zentrum für Konferenzen, Kulturveranstaltungen und Ausstellungen wird durch das gemeinsame Interreg-Projekt gefördert. Am Schlesischen Museum zu Görlitz hat ein vierköpfiges Team die Recherchen und konzeptionellen Planungen für die multimediale Präsentation „Schlesien nach 1945“ stark vorangetrieben. Hier ist inzwischen eine Auswahl von ca. 3000 Fotos und Filmclips entstanden, auf deren Grundlage das zukünftige Angebot für Besucher entwickelt werden soll. Im Oktober konnten schließlich die ersten zwei Schülerexkursionen zum jeweiligen Kooperationspartner stattfinden. Inzwischen wurde die Veranstaltungsplanung für 2021 aktualisiert - in der Hoffnung, dass die aktuellen Beschränkungen wieder aufgehoben und die gemeinsamen Vorhaben erfolgreich weitergeführt werden können.