In der niederschlesischen Stadt Kłodzko (Glatz) und Umgebung sind Skulpturen von Franz Wagner (1887-1942) an vielen Orten zu sehen. Der Bildhauer wurde Anfang des 20. Jahrhunderts an der berühmten Holzschnitzschule in Warmbrunn (Cieplice Śląskie Zdrój) ausgebildet und schuf in seinem kurzen Leben Dutzende Stein- und Holzskulpturen. Seine Werkstatt befand sich in Glatz, seine Arbeiten kann man in Kirchen, Kapellen, auf Friedhöfen und an den Straßen des Glatzer Landes finden.
Mit dem deutsch-polnischen Projekt "Franz Wagner (1887-1942), ein Glatzer Bildhauer | kłodzki rzeźbiarz" kehrt der Künstler ins öffentliche Bewusstsein zurück, denn seine Werke sind in Glatz zwar allgegenwärtig, doch dass sie von Franz Wagner stammen, war bislang nur wenig bekannt. Über sein Wirken informiert eine Ausstellung, die am Museum des Glatzer Landes (Muzeum Ziemi Kłodzkiej) in Kooperation mit dem Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit entstand. Die Schau wurde vom 17. Mai bis zum 20. Oktober 2024 in Glatz präsentiert; in reduzierter Form ist sie vom 9. November 2024 bis zum 16. März 2025 in Görlitz zu sehen. Zur Eröffnung der Präsentation kommt am 8. November 2024 Joanna Jakubowicz, Kunsthistorikerin am Museum des Glatzer Landes und die Kuratorin der Ausstellung, nach Görlitz und hält im Schlesischen Museum einen Vortrag über das Leben und Wirken von Franz Wagner.
Zum Projekt gehört auch die zweitägige Exkursion von Görlitz aus unter dem Motto "Glatz, die Stadt des Bildhauers Franz Wagner" am 19.-20. Oktober 2024. Erstmalig erscheint auch eine deutsch-polnische Monografie, die begleitend zur Ausstellung den Stand der Forschung abbildet und ergänzt.