2012/2013
Gefäße mit Dekoren in Schwämmeltechnik sind zum Inbegriff der Bunzlauer Keramik geworden. Neueste archäologische Funde in der schlesischen Töpferstadt zeigen, dass hier schon gegen Ende des 16. Jahrhundert hochwertige Keramiken produziert wurden. Sie wissenschaftlich aufzuarbeiten und mit den Produkten anderer sächsisch-niederschlesischer Töpferorte der Frühen Neuzeit zu vergleichen, ist Teil eines mehrjährigen Projektes. Es wird gefördert über das Operationelle Programm der grenzübergreifenden Zusammenarbeit Sachsen – Polen 2007 – 2013 aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
In einem zweiten Teilprojekt wird der künstlerische Einfluss der Bunzlauer Keramischen Fachschule auf die moderne Keramik zwischen 1890 und 1945 erforscht. Hier zeigt sich das hohe kunsthandwerkliche und künstlerische Niveau der Fachschule und zahlreicher Bunzlauer Töpfereien, die ihrerseits prägend für andere Töpferregionen Deutschlands waren. Besonders überraschend ist die Vielfalt der Formen und Dekore, die sich sehr deutlich von der traditionellen Bunzlauer Keramik abheben.
Weitere Bestandteile des Projektes sind die Erarbeitung eines museumspädagogischen Programms sowie eine modernisierte Dauerausstellung im Muzeum Ceramiki. Die Ergebnisse der beiden Forschungsprojekte werden ab Oktober 2012 in zwei Ausstellungen und zwei Publikationen veröffentlicht; im Schlesischen Museum sind beide Ausstellungen ab Juli 2013 zu sehen.