Tagung „Kunst und Krieg“ im Schlesischen Museum zu Görlitz und Muzeum Karkonoskie in Jelenia Góra (Hirschberg)

Vom 15. bis zum 18. November 2023 findet im Schlesischen Museum zu Görlitz und im Muzeum Karkonoskie in Jelenia Góra (Riesengebirgsmuseum in Hirschberg) die Konferenz „Kunst und Krieg“ als Jahrestagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger statt.

Tagungsprogramm
Der Krieg und seine Begleiterscheinungen – Zerstörung von Lebenswelten, Flucht, Vertreibung und Tod – gehören zu den eindringlichsten Erfahrungen der Menschheit. Jedes Kriegsgeschehen bringt Bilder, Kunstwerke, Karikaturen, Fotografien, Filme von Künstlerinnen und Künstlern oder professionellen Fotografinnen und Fotografen ebenso wie von Laien hervor – um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten, um Zeugnis von Kriegszerstörungen zu geben, auch zur späteren Verfolgung der Schuldigen oder um zumindest kurzfristig aus der Realität des Krieges in die Welt der Kunst zu entfliehen.

Visuelle Medien werden auch dazu benutzt, den Krieg zu verherrlichen, Siegerposen und Propaganda zu verbreiten – auf Flugblättern der Frühen Neuzeit ebenso wie in Memes oder Videos in den Sozialen Medien der Gegenwart mit globaler Reichweite.

Zum Themenkomplex „Kunst und Krieg“ gehören genauso die intergenerationelle Erinnerung und Deutung der Ereignisse in visuellen Medien, Denkmälern und Gedenkstätten.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist Anlass, in der 30. Jahrestagung der Kunsthistoriker und Denkmalpfleger die Bildproduktion in Kriegen und in der Erinnerungskultur der Nachkriegszeiten in den Blick zu nehmen. Der regionale Fokus liegt dabei auf den Kriegsschauplätzen des östlichen Europas – auf den „bloodlands“ des Ersten und insbesondere des Zweiten Weltkriegs, die heute teilweise wieder Kampfgebiet sind. Der Betrachtungszeitraum reicht zurück bis zu den Nordischen Kriegen um die Vorherrschaft im Ostseeraum und zum Dreißigjährigen Krieg, nicht zuletzt um Vergleiche der Bildtopoi anzuregen und Geschichtsbilder zu hinterfragen, die manchmal bis in die Gegenwart wirken.

Federführend bei der Durchführung der Konferenz, an der rund 50 Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern teilnehmen, ist das Schlesische Museum zu Görlitz. Seine Kooperationspartner bei dem Projekt sind das Muzeum Karkonoskie in Jelenia Góra (Riesengebirgsmuseum Hirschberg), das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa in Oldenburg und das Leibniz Institut östliches Europa (GWZO) in Leipzig.

Die Tagung wird gefördert durch: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, das Sächsische Staats-ministerium des Innern, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien und die Böckler-Mare-Balticum-Stiftung.

Siehe auch: Sonderausstellung „Kunst und Krieg“