Ausstellung

MAUGOSIA SYCZ
VIER JAHRESZEITEN | MALEREI
CZTERY PORY ROKU | MALARSTWO (wersja polska)

16.06-10.09.2023 | Miejski Dom Kultury in Zgorzelec, ul. Parkowa 1
Vernissage: 16. Juni 2023, 17 Uhr
Öffnungszeiten: täglich 15-18 | Eintritt frei

Das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz und das Miejski Dom Kultury (Städtisches Kulturhaus) in Zgorzelec laden herzlich zur Ausstellung VIER JAHRESZEITEN | MAUGOSIA SYCZ | MALEREI ein. Die Ausstellung in der Galerie des Dom Kultury öffnet am 16. Juni 2023 um 17 Uhr und dauert bis 10. September 2023. Zu sehen ist sie täglich von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Maugosia Sycz präsentiert in Görlitz-Zgorzelec zum ersten Mal eine so umfassende Auswahl ihrer Bilder. Die Künstlerin, die seit einem Jahrzehnt im Schloss Sławnikowice (Kieslingswalde) bei Zgorzelec lebt und arbeitet, lässt sich in ihrem Schaffen durch Emotionen inspirieren, die im Kontakt mit Natur, Licht, Raum und Landschaft entstehen.

Die ausdrucksstarken, expresiven Gemälde spiegeln nicht nur die Sensibilität der Künstlerin wider, sondern auch ihre auf philosophischen Grundlagen basierende Auffassung von Ästhetik. Beeinflusst von den Gedanken des Mystikers Jacob Böhme und seinem Konzept eines dualen Universums, in dem Gut und Böse, Licht und Dunkelheit ein untrennbares Ganzes bilden, verwendet Maugosia Sycz intensive Farben als Mittel, um das Zusammenspiel von Licht und Schatten zu erfassen und die flüchtige Natur des Lichts auf die Leinwand zu bannen. Die Farbe, die auf den ersten Blick das dominierende Merkmal eines jeden Gemäldes zu sein scheint, ist lediglich ein Mittel, um das sich ständig – zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten – verändernde Zusammenspiel von Licht und Schatten zu zeigen.

Die philosophischen Grundlagen dieses Werks sind nicht zufällig. Maugosia Sycz, 1956 in Gliwice (Gleiwitz) in Oberschlesien geboren, wächst im von Industrie und Grau geprägten Oberschlesien auf. Als Einzelkind zeichnet und malt sie ihre eigene bunte Welt. In der Oberschule malt sie Porträts ihrer Mitschüler. Sie entdeckt die Technik der Ölmalerei auf Leinwand – bis heute ihr Lieblingsmedium – und erwirbt mühsam die grundlegenden Malmaterialien, die zu dieser Zeit nicht einfach zu kaufen sind.

Ihrer künstlerischen Begabung bewusst möchte Maugosia Sycz Kunst studieren, wird aber an der Akademie der Schönen Künste nicht aufgenommen. Sie beginnt ein Studium der Philosophie an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Im Sommer 1979 fährt sie für vierzehn Tage in die Niederlande. Dort entdeckt sie eine andere Welt, in der sie die Möglichkeit sieht, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Sie kehrt nicht in ihr Heimatland zurück, sondern schreibt sich an der Akademie der Schönen Künste in Groningen ein. Das anschließende Kunststudium an der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam schließt sie 1985 mit einer Diplomarbeit ab, die eine Serie von 20 expressionistischen Porträts umfasst. Sie beginnt ihre Karriere als angesehene Porträtistin und Malerei-Lehrerin.

Die Niederlande, und in gewissem Maße auch Frankreich und Spanien, werden zu ihrem jahrelangen Lebens- und Arbeitsraum. Erst nach 30 Jahren kommt sie zurück nach Polen, nachdem sie zufällig im Internet eine Anzeige für den Verkauf eines Schlosses in Sławnikowice (Kieslingswalde) bei Zgorzelec findet. Fasziniert von der Geschichte des Schlosses beschließt die Künstlerin 2013, hier einen neuen Lebensabschnitt zu wagen. Nach der Renovierung des Gebäudes richtet sie im Schloss ein Atelier und eine Galerie ein, wo sie ihre Gemälde und Keramiken präsentiert. Am 1. Juli 2023 gibt es die einzigartige Möglichkeit, Maugosia Sycz an diesem Ort zu erleben.

In der Ausstellung VIER JAHRESZEITEN im Dom Kultury in Zgorzelec präsentiert Maugosia Sycz Gemälde, die in verschiedenen Ländern und zu verschiedenen Zeiten ihres Schaffens entstanden sind. Ihr gemeinsames Thema ist das Licht in der Natur. Die Bilder vermitteln, wie sich die Farben auf der Palette der Künstlerin mit den wechselnden Jahreszeiten verändern und wie die wiederkehrenden und dominierenden Sujets in ihrem Werk – Landschaft, Pflanzenwelt und insbesondere Blumen – auf unterschiedliche Weise aufgegriffen werden.

Dieser immerwährende Rhythmus der Natur, von der Wiedergeburt im Frühling über den Sommer und den Herbst bis hin zur Stille des Winters, diese Gewissheit, dass nach den dunklen Tagen wieder die Sonne scheint, dass die feurigen Farben des Herbstes vom kühlen Weiß des Schnees abgelöst werden, ist für die Malerin eine Quelle ständiger Inspiration und Lebensfreude.

Maugosia Sycz hat 2022 am Programm SATELLITEN – Begegnungen mit zeitgenössischer Kunst in Schlesien, organisiert durch das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz, teilgenommen. Die Ausstellungen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind Teil des Programms.

Veranstalter der Ausstellung VIER JAHRESZEITEN sind das Kulturreferat für Schlesien am Schlesischen Museum zu Görlitz (im Rahmen des Programms SATELLITEN) und Miejski Dom Kultury w Zgorzelcu (Städtisches Kulturhaus in Zgorzelec).

Bilder: Maugosia Sycz in ihrem Atelier im Schloss Kieslingswalde (Pałac Sławnikowice), 2022, Foto: Jacek Jankowski