Im Jahr 2019 jährte sich zum 80. Mal der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Seine verheerenden Folgen stellen für ganz Schlesien einen tiefen Einschnitt dar, der durch die Grenzverschiebung und Teilung für die Stadt Görlitz und die Region östlich der Neiße besonders spürbar ist.
Unter uns leben immer noch Menschen, die die Schrecken des Krieges sowie der Flucht und Vertreibung als Kinder miterlebt haben. Ihre Erzählung ist lebendige Geschichte, die der jungen Generation bewußt macht, dass der Frieden nicht als gegeben betrachtet, sondern immer wieder aktiv verteidigt und geschätzt werden soll. Die Sensibilisierung auf die Fragen des friedlichen Umgangs miteinander in der Gesellschaft und mit den Nachbarn sowie die Immunisierung gegen die Versuchungen des Neonationalismus waren deswegen die übergeordneten Ziele des Projektes.
Im Rahmen des Projektes Erlebte Geschichte – Zeitzeuge berichtet wurden fünf Veranstaltungen mit Dr. Hans-Dieter Haim und Schulklassen aus Görlitz durchgeführt. Sie bestanden aus einem einführenden Vortrag der Kulturreferentin zum Thema Schlesien 1933-1947 (NS-Zeit, Zweiter Weltkrieg, Flucht und Vertreibung) und anschließendem Gespräch der Schüler mit dem Zeitzeugen. In den Ablauf des Gesprächs wurden auch Ausschnitte aus dem Buch "Bilder meiner Kindheit. Erinnerungen an Schlesien" von Hans-Dieter Haim eingeflochten. Ein besonders schönes Erlebnis waren Begegnungen mit drei Klassen der Melanchton-Oberschule, in der Herr Haim selber Schüler war, in der Zeit als Vertriebene zwischen der alten und neuen Heimat.
Einige Impressionen und Medienecho unten in der Bilderleiste.