Erinnerung an Flucht und Vertreibung

Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Schlesien sind ein zentrales Thema in der Arbeit des Schlesischen Museums. Deshalb kommt der Sammlung von Erinnerungsstücken, Tagebüchern und Berichten der Betroffenen oder ihrer Nachfahren eine besondere Bedeutung zu. Der Wert dieser Objekte ist in der Regel nicht durch Materialien oder künstlerische Qualität bestimmt, sondern besteht in den daran geknüpften Erinnerungen der Menschen.

So sind in diesem Objektbestand zahlreiche einfache Alltagsgegenstände zu finden, die bei dem Weggang der Menschen aus ihren Heimatorten mitgeführt werden konnten, zum Beispiel Koffer, Rucksäcke und Handwagen, Textilien, seltener auch Spielsachen oder Wertstücke. Von hohem Symbolwert sind Schlüssel, die von den Menschen beim Verlassen ihrer Häuser mitgenommen wurden in der Hoffnung auf eine Rückkehr. Außerdem hat das Museum einige Erinnerungsstücke von späteren Besuchen der Vertriebenen in ihren Heimatorten und Elternhäusern gesammelt. Die damit verbundenen Geschichten sind meist in den Objektdokumentationen archiviert.

Daneben befinden sich in diesem Bestand über 100 Erinnerungsberichte und einige Tagebuchaufzeichnungen, die im Original oder in kopierter Form aufgenommen wurden. Außerdem sind einige wenige Audioaufzeichnungen vorhanden. Schließlich befinden sich in der Bibliothek des Museums veröffentlichte Berichte.

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