Hinterglasbilder

Einen in Deutschland einzigartigen Sammlungsbestand bilden über 200 Hinterglasbilder aus Kaiserswalde/Lasówka in der Grafschaft Glatz aus der Zeit um 1750 bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Soweit bisher bekannt, beschränkte sich die Herstellung der Hinterglasbilder in Schlesien auf diese Region. Die Hinterglasbildmalerei steht in enger Verbindung mit der katholischen Volksfrömmigkeit und dem Wallfahrtswesen.

In Kaiserswalde, direkt an der Grenze zu Böhmen mit seiner ausgeprägten Tradition der Malerei von Hinterglasbildern, bildete sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts dieses Gewerbe aus. Malerfamilien wie die Rohrbachs oder die Wenzels stellten arbeitsteilig über mehrere Generationen eine große Anzahl von Bildern her, bis das Gewerbe gegen Ende des 19.Jahrhudnerts zum Erliegen kam. Grund war die Konkurrenz der bunten Drucke auf Papier (Chromolithographien), die sehr viel billiger waren.

Die Hinterglasbilder zeigen überwiegend religiöse Motive: Szenen aus dem Leben Jesu, zahlreiche Heilige und Gnadenbilder von Wallfahrtsorten.

SMG, Hinterglasbild aus der Sammlung Heidi und Fritz Helle
© SMG, Foto Przemysław Jermaczek