Kunst des 20. Jahrhunderts

Kunstwerke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bilden den Schwerpunkt der Kunstsammlung. Maßgebend beim Aufbau dieses Sammlungsbereichs sind nicht die Geburtsorte der Künstler*innen, sondern die Frage nach ihrer Tätigkeit in Schlesien und / oder die Auseinandersetzung mit schlesienspezifischer Thematik zu Land und Leuten oder Ereignissen.

Besonders umfangreich in der Sammlung vertreten ist Malerei aus dem Riesengebirge von Künstler*innen, die im wildromantischen Riesengebirge Inspiration suchten und in Schreiberhau 1922 die Künstlervereinigung St. Lukas gründeten. Umfangreich ist außerdem eine Sammlung von Werken aus dem Umkreis der Breslauer Akademie für Kunst und Kunstgewerbe. Die 1791 als Provinzial-Kunstschule gegründete Institution machte vor allem in den 1920er-Jahren überregional von sich reden. Der Grundstock dieses Konvoluts war eine umfangreiche Privatsammlung, die Anfang des Jahres 2002 mit Bundesmitteln erworben wurde. Mit ihr kamen über 2000 Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Plastiken nach Görlitz, die von Lehrer*innen oder Schüler*innen der Breslauer Akademie geschaffen wurden. Hier sind neben zahlreichen wenig bekannten Namen auch Vertreter der Avantgarde wie Hans Poelzig, Otto Mueller, Georg Muche, Johannes Molzahn, Carlo Mense, Oskar Moll und Alexander Kanoldt zu finden, die an der Akademie in einem einzigartigen, pluralistisch angelegten Konzept lehrten.